
Ein Beagle Hund auf der Flucht aus dem Versuchslabor
Ein Neugrabener Gifttester hatte viele treue, arme Beagle-Hunde. Einem ging es besonders schlecht: Abgemagert, wunde Augen, am Ende der Kraft nach Test auf Test. Da dachte der Versuchsleiter daran, ihn an den Haken zu hängen. Aber der Beagle merkte es, zwang sich am Stacheldraht vorbei und floh an die Alster. Dort hoffte er, einen Ort der Freiheit zu finden, ohne Gift.
Als er ein Weilchen gegangen war, sah er einen Affen in einer engen Luftfracht-Kiste aus Mauritius – vom Laster gefallen, adressiert an einen Möchtegern-Forscher aus Bremen.
„Nun, was japst du so, Äffchen?“, fragte der Beagle. „Ach“, sagte der Affe, „die wollen an mein Hirn ran: verdrahten, verchippen und am Ende ist‘s zerschnitten. Also hab ich geschaukelt, auf dass mein hölzernes Gefängnis fiel.“ – „Weißt du was?“, sprach der Beagle, „Komm mit mir in die Stadt der Freiheit, an die Alster. Da stellt uns sicher keiner nach und wir werden Musikanten. Geh mit und lass dich auch bei der Musik annehmen. Ich spiele die Laute und du schlägst die Pauke.“

Ein noch lebendes Labor-Kaninchen zwischen toten Artgenossen in der Mülltonne
Der Affe war zufrieden und gemeinsam zogen sie weiter. Es dauerte nicht lang, da kletterte ein Kaninchen aus einer Mülltonne. „Was ist denn mitdir los, warum steigst du aus der Tonne und guckst so verängstigt drein?“, fragte der Beagle. „Wer kann lustig sein, wenn man in einer engen Box lebt und sie einem an die Augen wollen für ‘ne neue Creme? Da hab ich mich tot gestellt und landete in der Tonne vom Schönheitschirurgen. Wo soll ich hin?“, frug das Kaninchen. „Geh mit uns ins Venedig des Nordens. Du verstehst dich doch aufs Pfeifen und Klopfen, da kannst du ein Stadtmusikant werden.“
Darauf kamen die drei Laborflüchtigen an einer Zuchtanlage vorbei. Da saß auf dem Tor eine Rattendame und schrie aus Leibeskräften. „Du schreist einem durch Mark und Bein“, sprach der Beagle, „was hast du vor?“ – „Ich musste immer neue Kinder kriegen. Alle fanden den Weg in die Glasboxen. Jetzt bin ich alt und nix mehr wert, also wollten sie mich an die Schlangen verfüttern. Da bin ich durch den Türspalt und auf‘s Tor und weiß weder zurück noch vor!“, sprach die Rattendame. „Nun schrei ich aus vollem Hals solang ich kann“ – „Ei was, du Nagezahn“, sagte der Beagle, „zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach dem Wasser, zur frischen Brise. Etwas Besseres als den Tod findest du überall. Du hast eine gute Stimme und wenn wir zusammen musizieren, so muss es eine Art haben.“
Die Rattendame ließ sich den Vorschlag gefallen, und sie gingen alle vier zusammen fort.